Schulverweigerung: Tipps und Hilfe für Eltern

Schwänzt dein Kind die Schule und kommt es dadurch sogar zur Schulverweigerung, benötigt Ihr als Eltern Hilfe zur Lösung des Problems. Wichtig ist es, herauszufinden, warum dein Kind die Schule nicht besuchen möchte.

Diese Hilfe könnt Ihr als Eltern bei Schulverweigerung eures Kindes anbieten

Es gibt verschiedene Gründe, Ursachen und Auslöser, die dein Kind dazu bewegen, die Schule zu schwänzen bzw. zu verweigern. Meistens vollzieht sich der Prozess schrittweise: Dein Kind fehlt vielleicht erstmal nur stundenweise unentschuldigt oder es kommt vermehrt zu spät zum Unterricht. Häufiger wird es fehlen, wenn Leistungen überprüft werden. Ein typisches Anzeichen ist auch, dass das Kind sich vermehrt im Unterrichtsalltag krankmeldet, sich ins Krankzimmer der Schule schicken oder von dir abholen lässt.

Sobald du die ersten Anzeichen wahrnimmst, solltest du Hilfe leisten:

  • Bleibe freundlich und schimpfe nicht: Versuche in einem ruhigen Gespräch herauszufinden, warum dein Kind die Schule schwänzt oder verweigert.
  • Vermeide Vorwürfe: Zeige Empathie und zunächst erst einmal Verständnis für die Situation. Akzeptiere, was dein Kind dir erzählt, ohne es zu werten. Je nachdem, was vorgefallen ist, spendest du Trost und unterstützt durch Liebe und Wärme.
  • Lösungen finden: Je nach Ursache bieten sich andere Problemlösungsstrategien an.
    • In jedem Fall aber solltest du den Klassenlehrer und den Vertrauenslehrer informieren. Es ist wichtig, dass du die Schule mit ins Boot holst und dass du als Elternteil damit auch signalisierst, dass du das Problem erkannt hast und bereit bist, an der Lösung mitzuarbeiten.
    • Leidet dein Kind zusätzlich unter körperlichen Beschwerde, vereinbare einen Termin beim Haus- oder Kinderarzt. Eventuell wird es auch nötig, einen Facharzt aufzusuchen.
    • Bei Mobbing, Depressionen oder weil ihr euch als Eltern trennt, kann es auch Sinn machen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Insbesondere, wenn dein Kind gemobbt wird, muss auch die Schule mit einbezogen werden. Eventuell ist es auch vonnöten, dass dein Kind die Schule wechselt.
    • Schulische Probleme lassen sich oftmals durch einen guten Nachhilfeunterricht lösen.
  • Ziele vereinbaren: Erarbeitet gemeinsam einen Aktionsplan. Hierin vereinbart ihr Ziele und Strategien, wie sich die Aktionen umsetzen lassen. Zur Motivation kannst du dir ein Belohnungssystem überlegen.
  • Gemeinsam zur Schule gehen: Um deinem Kind den ersten Schritt in die Schule zu erleichtern, kann es sinnvoll sein, dass du dein Kind in den ersten Tagen zur Schule begleitest. Das hängt jedoch auch vom Alter des Kindes und dem Auslöser zur Schulverweigerung ab. Alternativ kannst du auch Freunde deines Kindes fragen, ob sie gemeinsam mit deinem Kind zur Schule gehen.
  • Du veränderst dich: Hat sich im Gespräch zur Ursachenfindung ergeben, dass du eine gewisse Mitschuld an der Schulverweigerung trägst, weil du z.B. zu viel Druck ausgeübt hast, solltest du in dich gehen. Verändere dein Verhalten, arbeite an dir und verlange nichts von deinem Kind, was es nicht zu leisten im Stande ist. Zeige deinem Kind, dass du dich an alle Regeln hältst und möchtest, dass ihr harmonisch den Alltag bestreitet.

Beziehe die Schule mit ein

In der Mehrheit der Fälle liegen die Ursachen in der Schule begründet. Der Schulweg, der Pausenhof, Mitschüler, Lehrkräfte oder sonstige Begebenheiten können zahlreiche Möglichkeiten bieten, dass dein Kind sich nicht mehr in die Schule traut oder einfach keine Lust oder Kraft mehr hat, sich dem ganzen Desaster auszuliefern.

  • Wende dich nicht gleich an die Schulleitung. Rufe zunächst den Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin an und bitte darum, dass auch der Vertrauenslehrer bzw. die Vertrauenslehrerin mit anwesend ist beim Elterngespräch.
  • Teile bereits bei der Terminvereinbarung den Grund des Gesprächswunsches mit, damit sich alle Beteiligten darauf vorbereiten können.
  • Führe das Gespräch allein, ohne dein Kind. Mach dir Notizen zu den Aussagen deines Kindes und trage diese ruhig und sachlich vor. Sollte es Folgegespräche geben, an denen die Teilnahme des Kindes erwünscht ist, kannst du das vorbereiten und je nach Ursache entscheiden.
  • Wichtig ist, dass dein Kind die Karten offen auf den Tisch legt. Liegen die Ursachen in Mitschülern, Lehrern oder sonstigen am Schulleben beteiligten Personen begründet, ist es wichtig, dass das Problem schonungslos dargestellt wird.
  • Nimm deinem Kind die Angst vor Strafen. Denke immer daran und vermittele das auch deinem Kind, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Man muss es nur erkennen, besprechen und dann gezielt bekämpfen.
  • Egal welcher Lösungsweg sich im Gespräch für dein Kind ergibt, wichtig ist, dass ihr alle an einem Strang zieht. Lassen sich die Angelegenheiten nicht in der kleinen Runde erledigen, scheue dich nicht davor, des Weiteren die Schulleitung, den Elternbeirat, den schulpsychologischen Dienst und sonstigen helfende Institutionen miteinzubeziehen.
  • Manchmal ist es auch empfehlenswert, weitere Mitschüler oder die gesamte Klasse deines Kindes mit anzuhören. Das kann zur Ursachenfindung, Problemlösung und Unterstützung beitragen.

In der Ruhe liegt die Kraft. Das sollte dir bewusst sein bei diesem wichtigen Thema. Hab auch als Mutter oder Vater keine Angst vor Bußgeldern, wenn dein Kind die Schule schwänzt. Sobald du aktiv wirst und zeigst, dass du an der Lösung des Problems bereits aktiv beteiligt bist, wird in den meisten Fällen von Bußgeldern abgesehen. Ich wünsche dir viel Kraft!

2 Antworten auf „Schulverweigerung: Tipps und Hilfe für Eltern

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    1. Ja, das hat sich leider etwas negativ an vielen Schulen entwickelt. Ich sehe die Probleme jedoch auf beiden Seiten. Eltern, die meinen, Kindergärten und Schulen müssten eigene Fehlleistungen und Erziehungsarbeit kompensieren. Oder Helikoptereltern, die meinen, alles besser zu wissen. Und es gibt zahlreiche Lehrkräfte, die wenig Interesse an Elternarbeit haben, wofür sich viele Gründe aufzählen ließen.

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