Elterngespräch mit dem Lehrer führen

Ein Eltern-Lehrer-Gespräch bietet dir die Möglichkeit, dich mit dem Lehrer über die schulischen Leistungen, das Verhalten oder Probleme deines Kindes auszutauschen. Das Elterngespräch kann im Rahmen eines Elternsprechtages stattfinden oder durch Eltern bzw. Lehrkräfte initiiert werden.

Im Gegensatz zum Elternabend führst du ein Gespräch mit dem Lehrer oder auch mehreren Lehrern allein. Im Übrigen kannst du auch dein Kind zum Gespräch mitnehmen. Wenn es der Anlass erfordert, darf der Lehrer das nicht ablehnen.

Damit das Gespräch erfolgreich verläuft, solltest du dich gut darauf vorbereiten:

• Hast du um das Gespräch gebeten, erkläre der Lehrkraft genau und detailliert, worum es dir geht. Bleibe ruhig, höflich und sachlich. Emotionen sind hier fehl am Platz.
• Hat der Lehrer dich um das Gespräch gebeten, bitte ihn, umfassend darzustellen, was er besprechen möchte.
• Ein Notizzettel hilft, sich das Wichtigste, was man besprechen möchte, aufzuschreiben.
• Geht es um ein Fehlverhalten deines Kindes, bitte darum, mit dem Kind erst einmal über die Situation sprechen zu dürfen. Vereinbare einen neuen Termin, um das Gespräch fortzusetzen.
• Stehen die Leistungen auf der Tagesordnung, versuche mit dem Lehrer konstruktive Lösungsansätze zu finden. Erörtert Nachhilfeangebote und vereinbart Ziele. Bei diesem Gespräch ist das Kind optimalerweise mit dabei.
• Möchtest du dich im Gespräch über eine Lehrkraft oder eine bestimmte Situation an der Schule beschweren, ist es hilfreich, alle Wahrnehmungen und Beobachtungen mitzuteilen. Am besten hast du konkrete Beispiele parat, idealerweise mit Datum und eventuell auch mit Uhrzeit. Gib dem Lehrer die Möglichkeit, sich damit selbst auseinandersetzen zu können, Kollegen dazu befragen zu können oder gegebenenfalls auch die Schulleitung mit einbinden zu können. Das bedeutet, dass ihr einen Folgetermin benötigt, an dem eventuell auch weitere Personen mit teilnehmen.

Beachte in jedem Fall, dass ihr euch gegenseitig wertschätzt. Du bist ein Elternteil deines Kindes, das kämpft. Der Lehrer macht seinen Job, aber auch er und seine Kollegen sind nicht fehlerfrei. Kritik ist gut und bringt jeden weiter. Jedoch spielt es für konstruktive Lösungen immer eine Rolle, dass man nett und höflich miteinander kommuniziert und Aggressionen, Beleidigungen und Anschreien außenvorlässt.

Die Verabschiedung sollte in jedem Fall freundlich geschehen. Versuche im Gespräch einen Weg zu finden, dass du mit einem guten Gefühl nach Hause gehst. Das muss nicht bedeuten, dass die Angelegenheit für dich und dein Kind gut geklärt wurde, sondern lediglich, dass du einen guten Gesprächsverlauf erlebt hast.

Hast du am Ende jedoch das Gefühl, dass du nicht ernstgenommen wurdest oder dass alle Punkte als „Nichts“ abgetan wurden, wende dich im nächsten Schritt an die Schulleitung und Elternvertretung.